Im aktuellen Newsletter der Stiftung Datenschutz vom 22.9.2025 wird auf eine Undercover-Recherche des irischen Senders RTÉ Prime Time hingewiesen, welche aufgedeckt hat, dass Bewegungsdaten von zehntausenden Smartphones in Irland frei käuflich sind.
Nach der Recherche konne ein Datenhändler den Journalisten eine Probe mit den Bewegungen von 64.000 Geräten über zwei Wochen kostenlos zur Verfügung stellen. Diese Daten zeigten minutengenau Bewegungen bis auf Wohnungsebene und ließen Rückschlüsse auf sensible Orte wie Gefängnisse, Militärbasen oder Gesundheits- und Therapieeinrichtungen zu.
Es gelang den Journalisten einzelne Personen eindeutig zu identifizieren und deren Tagesabläufe – inklusive Arbeitswegen, Einkäufen und Freizeitaktivitäten – nachzuvollziehen, obwohl der Anbieter behauptete, diese wäre anonymisiert. Die irische Datenschutzkommission prüft nun mögliche Maßnahmen gegen den Datenhändler.
Es wäre interessant zu erfahren, wie es in anderen europäischen Ländern diesbezüglich aussieht. Ich habe ja 8 Jahre bei deutsche Telekommunikationsunternehmen gearbeitet, da wäre das unvorstellbar gewesen. Die meisten Netzbetreiber sind allerdings schon lange keine deutschen Unternehmen mehr.

